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1801
Am 13. Juni, 7 Uhr abends, konnte Emanuel Schikaneder das Theater an der Wien als „Kaiserl. Königl. privilegiertes Schauspielhaus“ mit dem selbst verfassten allegorischen Festprolog Thespis Traum und der heroischen Oper Alexander von Franz Teyber eröffnen. Das Bühnenhaus war außen ockergelb mit Empire-Fenstern und innen blau und silber geschmückt (da die Farben Rot und Gold dem Hof vorbehalten waren) und „so geräumig, wie kein zweites in Wien“ – es fasste nahezu 2000 Besucher. „Schikaneder treibt sein Wesen in der Vorstadt an der Wien, wo er sich ein gar stattliches Haus gebaut hat, dessen Einrichtung mancher Schauspieldirektor mit Nutzen besuchen könnte und sollte …“ (Johann Gottfried Seume auf seinem „Spaziergang nach Syracus“, Oktober 1801)
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1803
Nach nur zwei Jahren waren der Geldgeber und sein Theaterdirektor zerstritten und bankrott. Schikaneder musste das Haus an seinen schlimmsten Feind, Peter Freiherr von Braun, verkaufen. Er behielt aber – im Besitz des kaiserlichen Privilegs (wie heute noch der Adler über dem Papageno-Tor zeigt) – die künstlerische Leitung und engagierte Ludwig van Beethoven als Kapellmeister und Hauskomponisten. Am 3. April 1803 werden in einer „Akademie“ das Oratorium Christus am Ölberg, die 2. Symphonie und das c-Moll-Klavierkonzert uraufgeführt.
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1805
Beethovens Fidelio, die Eroica und viele seiner Orchesterwerke werden im Theater an der Wien, teils unter Beethovens Leitung oder seiner Mitwirkung als Pianist, uraufgeführt.
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1810
Unter der Direktion der „Gesellschaft der Cavaliere“ erhält das häufig wechselnde Programm, bunt gemischt durch Musiktheater, Lustspiel, „Akademie“ (Konzert) und Tragödie, einen neuen Akzent durch die Mode der Ritterstücke: So kommt es am 17. März 1810 zur Uraufführung von Heinrich von Kleists Das Käthchen von Heilbronn.
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1812
Schikaneder stirbt völlig verarmt und verlassen. Sein Geist lebt in seinem Theater weiter: Dort dominieren Aufführungen mit sehr spektakulären Effekten, wie Zaubermärchen und Ritter-Turniere mit Schwertkämpfen und brennenden Burgen. Dazu gehört auch Friedrich von Schillers Trauerspiel Die Jungfrau von Orleans mit mehr als 400 Personen und 80 Pferden auf der Bühne. 1815 bis 1821 gelten die „Kinderballetts des Grafen Palffy“ als größte Sehenswürdigkeit, aus denen unter anderen die später weltberühmte Fanny Elßler hervorging.
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1817
Gioacchino Rossinis Opern lösen eine wahre Hysterie in Wien aus. Mit der Uraufführung von Franz Grillparzers Die Ahnfrau hinterlässt einiges, was an Österreichischer Klassik zwei Jahrhunderte überdauerte, auch am Theater an der Wien seine Spuren.
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1818
Ferdinand Raimund tritt erstmals hier auf. 1827 wird sein Zauberspiel Moisasurs Zauberfluch uraufgeführt, bevor Johann Nestroy die nächsten 20 Jahre dominiert. Beiden wurde auf dem Eisernen Vorhang neben der Zauberflöte ein bleibendes Denkmal gesetzt.
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1820
Im August wird erstmals das Theater an der Wien in der Lotterie ausgespielt, da die Einnahmen nicht ausreichen, um den Spielbetrieb zu gewährleisten. Auch später bringen Lotterien den Pächtern Geld, während die Gewinner sich lieber den Gewinn bar auszahlen lassen, als das Theater zu übernehmen! Die Uraufführung der Oper Die Zauberharfe von Franz Schubert und seiner Musik zu dem romantischen Trauerspiel Rosamunde zeigen, dass auch Musiktheater und Schauspiel ständig die neuesten Entwicklungen mitmachten.
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1825
Karl Carl, aus München kommend, übernimmt das total verschuldete Theater und erobert als „Staberl“ schnell die Herzen der Wiener. Spektakel-Komödien und Ritterstücke locken das Publikum an, während der neue Direktor seine Darsteller wie Statisten behandelt (und dementsprechend bezahlt!). Auch das Theater in der Josefstadt kommt 1827 unter seine Direktion, und damit gewinnt Carl einen neuen Hauptdarsteller: Wenzel Scholz, den dicken Komiker, der nicht umsonst neben Nestroy und Raimund auf dem Eisernen Vorhang verewigt ist.
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1830
Die Schauspielerin Therese Krones und Johann Nestroy treten ins Ensemble des Theater an der Wien. Die folgenden Jahre bringen einige erfolgreiche Uraufführungen von Nestroy, bei denen er stets eine der Hauptrollen spielt und seinen Zeitgenossen den Spiegel vors Gesicht hält: 1833 Lumpazivagabundus, 1835 Zu ebener Erde und erster Stock, 1837 Das Haus der Temperamente, 1840 Der Talisman, 1841 Das Mädl aus der Vorstadt, 1842 Einen Jux will er sich machen, 1843 Liebesgeschichten und Heiratssachen, 1844 Der Zerrissene.
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1845
Durch eine "feindliche Übernahme" (ein Gönner zahlte die auf dem Haus lastenden Schulden) erwirbt Franz Pokorny das Theater an der Wien und Direktor Karl Carl muss mitsamt seiner Truppe ausziehen. Pokorny will künftig hauptsächlich Opern spielen, geht aber, trotz eines sensationellen Gastspiels der "Schwedischen Nachtigall" Jenny Lind, sehr bald in Konkurs. Nach den Wirren der Revolution von 1848 und dem Tod des Vaters führt Alois Pokorny ebenfalls eher glücklos die Direktion. Hauskomponist Franz von Suppé komponiert 1860 mit Das Pensionat die erste wienerische Operette.
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1862
Mit der Übernahme des Hauses durch Friedrich Stampfer beginnt der Siegeszug der Operette. Die Hausdiva Josefine Gallmeyer, attraktiv, frech und frivol, führt in Wien den Cancan ein. Marie Geistinger, ihre stärkste Konkurrentin, sorgt dafür, dass Offenbachs Pariser Erfolge Die schöne Helena und Die Großherzogin von Gerolstein im Theater an der Wien fortgesetzt werden.
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1874
In diesem Jahr tritt nicht nur Alexander Girardi zum ersten Mal im Theater an der Wien auf, am 5. April beginnt auch mit der Uraufführung von Johann Strauss’ Die Fledermaus das "Goldene Zeitalter der Wiener Operette". Auf Jahre hinaus wird durch die Operetten von Johann Strauß (Der Zigeunerbaron, 1885), Carl Zeller (Der Vogelhändler, 1891) und Carl Millöcker (Der Bettelstudent, 1882) das Unterhaltungsbedürfnis der Wiener und bald der ganzen Welt mit größtem Charme und höchster musikalischer Qualität zufrieden gestellt.
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1900
Das biedermeierliche Vorhaus ("an der Laimgruben 26") wird durch ein Wohnhaus im Stil der Jahrhundertwende ersetzt. Im Keller beherbergt dieses Gebäude später das Kabarett Die Hölle, wie der heutige Pausenraum im Hausjargon immer noch heißt. Neben Kabarettprogrammen, Chansonabenden und Lustspielen werden hier auch kleine Operetten uraufgeführt, so u. a. Falls Brüderlein fein oder Lehárs Frühling.
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1905
Mit Die Lustige Witwe von Franz Lehár beginnt eine erfolgreiche zweite, die "Silberne Ära der Wiener Operette". Neben Lehar sind vor allem Emmerich Kálmán, Edmund Eysler, Leo Fall, Bruno Granichstädten, als späte Ausläufer noch Ralph Benatzky und Paul Abraham die Protagonisten dieser Ära. Der spezielle Stil des Theater an der Wien, beste Unterhaltung mit künstlerischem Engagement, wird von den Direktoren Wilhelm Karczag und seinem Schwiegersohn Hubert Marischka fast vierzig Jahre lang praktiziert.
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1923
Franz Lehars Die gelbe Jacke wird hier uraufgeführt und kommt 1930 mit Richard Tauber als Das Land des Lächelns wieder.
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1932
Ein letzter Höhepunkt: Sissy, zur Musik des Geigers Fritz Kreisler und Paula Wessely in der Titelrolle, wird ein Serienerfolg. Huberts Marischkas Bruder Ernst wird noch zwanzig Jahre später aus demselben Stoff mit Romy Schneider in der Titelrolle die Filmlegende Sissi schaffen.
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1936
Mit Zarah Leander in Ralph Benatzkys Axel an der Himmelstür geht eine lange Ära zu Ende. Der Film wird für eine Zeit lang viele Aufgaben des Unterhaltungstheaters übernehmen. Schon vor dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 geschlossen und außer durch einige "Kraft durch Freude"-Veranstaltungen nicht genutzt, übersteht das Theater an der Wien den Krieg unbeschädigt.
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1945
Am 6. Oktober wird das Haus mit Fidelio vom Ensemble der Wiener Staatsoper und den Wiener Philharmonikern unter Josef Krips wiedereröffnet. In fünf Inszenierungen (1945 Die Hochzeit des Figaro, 1946 Don Giovanni und Die Entführung aus dem Serail, 1947 Così fan tutte und schließlich 1948 Die Zauberflöte) entsteht unter sehr spezifischen Bedingungen der legendäre "Wiener Mozartstil".
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1951
Zur 150-Jahr-Feier hat das Theater an der Wien mit einem umfangreichen Repertoire und mit den großen Dirigenten der Zeit (Karl Böhm, Hans Knappertsbusch oder Clemens Kraus) den Rang eines der bedeutendsten Opernhäuser Europas.
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1955
Die Staatsoper bezieht ihr wieder aufgebautes Haus am Ring. Überlegungen werden laut, das Theater an der Wien durch eine Großgarage oder ein Kaufhaus zu ersetzen. Zum Glück wurde das Theater aber nicht nur als Festspielhaus der Wiener Festwochen erhalten, sondern auch sorgfältig renoviert und technisch erstklassig ausgestattet.
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1962
Mit einem Festakt am 28. Mai wird das Haus von Bundespräsident Adolf Schärf seiner neuen Bestimmung als Spielort der Wiener Festwochen übergeben. Die szenische Eröffnung folgt zwei Tage später mit Mozarts Die Zauberflöte unter Herbert von Karajan.
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1964
Am 14. Juni wird Die Letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus am Theater an der Wien uraufgeführt.
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1965
Unter der Ägide von Intendant Rolf Kutschera werden die neuesten Musical-Erfolge vom Broadway mit eigenem Ensemble in deutscher Sprache aufgeführt. In mehreren Spielserien von 50 bis 70 Vorstellungen laufen so u. a. Anatevka, Der Mann von La Mancha, Zorba, Evita oder Jesus Christ Superstar.
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1967
Die Lustige Witwe wird als Sommeroperette (zunächst mit Johannes Heesters) in den Spielplan aufgenommen und die folgenden 13 Jahre gezeigt. Der italienische Star-Tenor Giuseppe di Stefano gastiert mit riesigem Erfolg in Lehárs Das Land des Lächelns.
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1972
Mit Helden, Helden (Musik: Udo Jürgens) wird die erste selbst kreierte Musicalproduktion uraufgeführt. Es folgen 1977 Das Glas Wasser und 1978 Die Gräfin vom Naschmarkt.
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1983
Cats eröffnet die Direktionszeit von Peter Weck und wird zum ersten lang laufenden Serienerfolg auf dem Kontinent. Es folgen Das Phantom der Oper und Freudiana.
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1992
Im September inszeniert der renommierte Opernregisseur Harry Kupfer die Uraufführung des Musicals Elisabeth.
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1999
Nach der Renovierung und technischen Revision startet das Musical Mozart! von Michael Kunze und Sylvester Levay, wiederum in der Regie von Harry Kupfer.
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2005
Mit der letzten Vorstellung von Elisabeth am 4. Dezember endet die Musical-Ära im Theater an der Wien. Unter der Intendanz von Roland Geyer wird das Haus ab Jänner 2006 zum neuen Opernhaus der Stadt Wien.
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2006
Die Programmgestaltung der ersten Jahre richtet sich zunächst nach den „drei M“: Monteverdi – Mozart – Moderne. Die Werke des 17. und 18. Jahrhunderts werden vornehmlich mit Ensembles, die sich der historisch informierten Aufführungspraxis widmen, realisiert, wodurch für Wien das Repertoire der Barockoper neu entdeckt wird. Ergänzend zu den Inszenierungen dieser Opern vervollständigen konzertante Aufführungen bekannter und unbekannter, der Wiederentdeckung werter Opern dieser Zeit das Programm. Das zeitgenössische Musiktheater wird mit Kompositionsaufträgen an arrivierte und junge KomponistInnen regelmäßig gefördert. Die Bespielung erfolgt im Stagionebetrieb, jedes Monat wird eine neue Premiere/Opernproduktion auf den Spielplan gesetzt.
Hauptsponsor ist AGRANA, deren großzügige Unterstützung den Start erleichtert.
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2007
Der Verein Freunde Theater an der Wien wird gegründet, um die Arbeit des Theater an der Wien zu unterstützen. Ziel des Vereins ist es, die Schwerpunkte des Hauses zu fördern und dadurch den Stellenwert des Theater an der Wien als außergewöhnliche Kulturinstitution zu unterstreichen und zudem die sehr erfolgreiche Vermittlungsarbeit von Jugend an der Wien auch finanziell zu unterstützen.
Jugend an der Wien heißt das seit 2007 sukzessive gewachsene Vermittlungsprogramm des Theater an der Wien und umfasst inzwischen die eng an die Produktionen gekoppelten Schulprojekte im Theater an der Wien und Schulvorstellungen in der Kammeroper. Bei individuellen Workshops können Schulklassen sich auf die Produktionen vorbereiten, die gesellschaftliche Relevanz der Inhalte und die Inszenierung diskutieren. Der Teilbereich Jugend macht Oper hingegen ermöglicht es Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren selbst auf der Bühne zu stehen oder im Orchestergraben zu musizieren. Das Lampenfieber steigt, wenn sich jedes Jahr im Frühjahr der Vorhang für die Vorstellungen der Jugendoper auf der großen Bühne des Theater an der Wien hebt.
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2008
Mit der Sommerreihe „Operimsommer“ belebt das Theater an der Wien als einziges Wiener Opernhaus das karge Kulturangebot der Stadt während der Monate Juli und August. Die spanische Zarzuela Luisa Fernanda mit Weltstar Plácido Domingo und Mozarts Die Zauberflöte in der außergewöhnlichen Regie von Achim Freyer bescherten dem Theater an der Wien einen schönen Erfolg mit insgesamt 10.500 BesucherInnen. Das entspricht einer Auslastung von 98,7% und bestätigt auch im Sommer das enorme Publikumsinteresse am Theater an der Wien als Opernhaus.
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2009
Im September wird das Theater an der Wien erstmals bei der internationalen Kritikerumfrage zum „Opernhaus des Jahres“ des Fachmagazins „Opernwelt“ auf Platz 2 gereiht. Intendant Roland Geyer und sein Team freuen sich über die erfolgreiche Platzierung, da es eine schöne Anerkennung der Positionierungsarbeit der letzten drei Jahre darstellt. Sowohl die künstlerische Qualität des Opernhauses als auch der innovative Stagione-Betrieb wurde mit dieser Auszeichnung bestätigt.
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2010
Zum ersten Mal im neuen Jahrtausend findet im großen Pausenraum, in der Hölle, mit Tanz der Blinden ein historisches Kabarett statt. Unter Leitung von Georg Wacks wird an die legendäre Zeit des literarisch-musikalischen Kabaretts zwischen 1906 und 1930, das genau hier in diesen Räumlichkeiten stattfand, angeknüpft. Aufgrund des großen Erfolgs gibt es seither jede Saison eine kabarettistische Revue.
Als Ergebnis eines Wettbewerbs und Expertenverfahrens, das 2006 anlässlich der Wiedereröffnung des Theater an der Wien als neues Opernhaus der Stadt Wien initiiert wurde, wurde die neue Entréegestaltung eingeweiht: Das Projekt der Medienkünstlerin VALIE EXPORT und der Architektin Golmar Kempinger-Khatibi umfasst die Neugestaltung der Fassade inklusive neuem Vordach sowie VALIE EXPORTs Installation „Anagrammatische Komposition mit Würfelspiel“ (nach W.A. Mozart) für das Foyer des Theater an der Wien neben der Tageskasse.
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2011
Das Theater an der Wien und sein Hauptsponsor AGRANA gehen auch in Zukunft gemeinsame Wege. Mit Beginn der Opernsaison 2011/12 wurde die seit der Neupositionierung des Theaters an der Wien als Opernhaus im Jahr 2006 bestehende Kooperation um drei Jahre verlängert. Damit begleitet nun AGRANA das Theater an der Wien bereits in seine 6. Spielsaison. Das Zucker- Stärke und Fruchtunternehmen stellt mit dieser Entscheidung seine langfristige Ausrichtung auch als Kultursponsor unter Beweis.
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2012
Seit September 2012 bespielt das Theater an der Wien die Kammeroper. Hierzu wird ein Junges Ensemble gegründet, das für jeweils zwei Jahre die kleine, aber wandelbare Bühne am Fleischmarkt 24 bespielt und auch kleine Rollen im Theater an der Wien übernimmt. Am Programm der Kammeroper stehen Raritäten ebenso wie Klassiker im Kleinformat, daher können sich unsere jungen Sängerinnen und Sänger ein vielfältiges Repertoire erarbeiten.
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2013
Am 13. Oktober gelangt die Oper A Harlot’s Progress des britischen Komponisten Iain Bell zur Uraufführung und am 24. Oktober wird erstmals eine Aufführung einer zeitgenössischen Oper via Livestream weltweit aus dem Theater an der Wien übertragen. Ein Drittel der Neuproduktionen des Theater an der Wien und der Kammeroper werden seitdem via Livestreaming einem größeren Publikum zugänglich gemacht.
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2014
Von 6. bis 29. März steht unter der musikalischen Leitung von Nikolaus Harnoncourt, der das Theater an der Wien von 2006 an wie kein anderer mit seinen Interpretationen geprägt hat, ein hochkarätig besetzter Mozart/Da Ponte-Zyklus auf dem Spielplan. Mit seinem Concentus Musicus Wien und einem arrivierten wie jungen Sängerensemble ließ Harnoncourt Publikum wie Kritiker die Mozarts-Opern Le nozze di Figaro, Don Giovanni und Così fan tutte neu entdecken. Bereits zu diesem Zeitpunkt bezeichneten viele diese exemplarischen Aufführungen als letztes musikalisches Vermächtnis von Nikolaus Harnoncourt (1929-2016).
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2015
Im Rahmen einer Pressekonferenz zum Auftakt der 10-Jahresfeierlichkeiten des Theater an der Wien als neues Opernhaus der Stadt Wien betont Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl: „Mit der Widmung des traditionsreichen Theater an der Wien zum modernen Stagione-Opernhaus wurde 2006 eine Vision Wirklichkeit. In meiner Eröffnungsrede 2006 unterstrich ich das Bekenntnis der Stadt Wien zu diesem neuen Opernhaus, Worte, die ich heute nach zehn Jahren Erfolgsgeschichte, nur wieder unterstreichen kann. Intendant Roland Geyer und Generaldirektor Thomas Drozda ist es gelungen, das Theater an der Wien auch international zu positionieren und das stärkt Wiens Position als bedeutende europäische Kulturmetropole... “
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2016
Die ersten zehn Jahre als „neues Opernhaus“ werden sowohl mit zwei Festkonzerten von Beethovens Fidelio und Mozarts Idomeneo, als auch mit einer szenischen Jubiläumsproduktion von Brechts/Weills Die Dreigroschenoper begangen. Letztere ist die 101. szenische Premiere – über die vorherigen 100 Produktionen, können Sie sich hier informieren.
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2017
Eröffnet wird die Saison 17/18 mit einer Neuproduktion von Mozarts Zauberflöte unter der musikalischen Leitung von René Jacobs, inszeniert von Torsten Fischer. Die Oktober-Premiere bringt Bergs Wozzeck mit Florian Boesch in der Titelpartie in einer Inszenierung von Robert Carsen. Richard Wagners Ring steht im Dezember im Mittelpunkt der neuen Opernwelt: Regisseurin Tatjana Gürbaca, Dramaturgin Bettina Auer und Dirigent Constantin Trinks erstellen für das Theater an der Wien eine spezielle Fassung des Rings an drei Abenden, die eine geschlossene Trilogie bilden wird
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2018
Für die weiteren vier Jahre seiner Intendanz hat Roland Geyer ein Programmkonzept entwickelt, welches auf den Erkenntnissen aus den Spielplänen der vergangenen zwölf Saisonen fußt und diese damit als Ausgangspunkt für Neues nimmt. Inspiriert von der Grafik Im Morgengrauen des Wiener Malers Herwig Zens sollen die kommenden vier Saisonen als Tagesablauf gegliedert werden: 2018 beginnt A priori „Im Morgengrau“, die Tagesmitte 2019 steht unter dem Motto In medias res und der Vorabend zeigt 2020, was De facto auf einer Bühne und im Leben alles möglich ist, bevor die vierte Saison nächtens Summa summarum den Schlusspunkt setzt.
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2019
Aktive Kulturvermittlung wird ab jetzt nicht nur mit und für Jugendliche und Kinder, sondern erstmals für alle opernbegeisterte Menschen von 9 bis 99 Jahre angeboten.
Die Workshops richteten sich an alle, die schon immer einmal auf der Bühne stehen und sich aktiv und kreativ in einem Opernhaus ausprobieren wollten. -
2020
Das Jahr 2020 steht ganz im Zeichen Ludwig van Beethoven, dem zu seinem 250. Geburtstag ein umfassendes Jubiläumsprogramm gewidmet wird. Bereits im März setzt die Corona-Pandemie den Beethoven-Feierlichkeiten ein vorzeitiges Ende: Viele Veranstaltungen müssen abgesagt bzw. verschoben werden. Beethovens Meisterwerk Fidelio, das in der Inszenierung von Oscar-Preisträger Christoph Waltz den Höhepunkt des Jahres bilden sollte, findet zwar nicht den Weg in eine Live-Vorstellung, kann aber als Filmproduktion für das Publikum festgehalten werden. Die TV-Premiere in ORF 2 am 20. März 2020 erreicht 376.000 Zuseher*innen und erzielt einen Marktanteil von 11%. Danach ist es lange still im Theater an der Wien. Lockdown. Der Spielbetrieb kann erst wieder zum Saisonstart im September wiederaufgenommen werden.
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2021
Das Jahr 2021 beginnt mitten im zweiten Lockdown und wie auch die Monate zuvor zeichnet das Theater an der Wien alle Opernproduktionen, die nicht im Spielbetrieb stattfinden können, für Fernsehen, Streaming und DVD auf. Denn ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation während der Lockdown-Zeit ist, dass der Kontakt zum Publikum durch digitale Angebote aufrechterhalten wird.
Zur Saisoneröffnung 21/22 darf sich das Theater nach langen Reduktionen mit dem Hamburg Ballett & John Neumeier über zwei ausverkaufte Abende mit erstmals 100% Saalbelegung freuen. Es ist ein sehr besonderer Moment den Zuschauerraum wieder voller begeisterter Menschen zu erleben.
15 Jahre Theater an der Wien als Opernhaus! Dieses Jubiläum wird mit einer eigenen Ausstellung gefeiert. Das Theatermuseum im Souterrain beherbergt Erinnerungen an die vergangenen 15 Jahre des Theaters, das unter der Intendanz von Roland Geyer 2006 als Opernhaus der Stadt Wien eröffnet wurde: 265 Opernereignisse, die hier - und seit 2012 auch in der Kammeroper - zu erleben waren.
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2022
Am 28. Februar fällt mit der Dernière von Leoš Janáčeks Jenufa ein letztes Mal der Vorhang im Theater an der Wien und Intendant Roland Geyer verabschiedet sich nach über 16 Jahren von seinem Publikum.
Am 14. März wird der Startschuss zur dringend notwendigen Generalsanierung und Modernisierung des historischen Theaters gegeben. Die Kosten sind mit insgesamt 60,05 Millionen Euro veranschlagt, die gemeinsam von der Stadt Wien, der Wien Holding und den Vereinigten Bühnen Wien aufgebracht werden. Die Wiedereröffnung im neuen Glanz ist für Herbst 2024 geplant. Während der Sanierungszeit übersiedelt der Spielbetrieb des Theaters an der Wien ab Herbst 2022 in die Halle E in das MuseumsQuartier Wien.
Am 23. April ist es „Zeit für ein neues WIR im MusikTheater an der Wien“! Der designierte Intendant Stefan Herheim präsentiert gemeinsam mit seinem Team die Höhepunkte und Premieren der Spielzeit 22/23. Mit besonderem Augenmerk auf die einzigartige Synthese von Musik und Theater tritt das neue Intendanzteam mit einem neuen, um ein Wort ergänzten Logo an, das zusammen mit dem neuen grafischen Auftritt in jeder Hinsicht Programm ist: MusikTheater an der Wien.
Mit Beginn der Spielzeit 2022/23 übernimmt der norwegische Opernregisseur Stefan Herheim die Intendanz des Theaters an der Wien.