Nikolaus Habjan & Charlotte
Moderation
Der Grazer Nikolaus Habjan, Jahrgang 1987, ist einer der vielseitigsten wie gefragtesten (Musik-) Theaterregisseure seiner Generation. Der bereits dreifache Nestroypreisträger genießt dabei nicht nur in der Inszenierung, sondern auch als Schau- und Puppenspieler, Sänger und Kunstpfeifer spartenübergreifend großes Ansehen. Bereits im Alter von 15 Jahren beschäftigte er sich mit dem Puppentheater und perfektionierte bei Neville Tranter den Einsatz von Klappmaulpuppen, auf die er bis heute regelmäßig in seinen Inszenierungen zurückgreift. Nach seinen Musiktheaterregiestudien in Wien entstanden erste Puppentheater-Produktionen im Schubert Theater in Wien, wobei er mit seinem Werk F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig 2012 bereits den ersten „Nestroy-Theaterpreis“ bejubeln konnte. Mit seinen Inszenierungen war Nikolaus Habjan bereits zu Gast an zahlreichen renommierten Häusern im In- und Ausland, wie dem Münchner Residenztheater, der Bayerischen Staatsoper oder dem Schauspielhaus Zürich. 2019 veröffentlichte die New York Times in ihrer Printausgabe eine Kritik über Habjans Werk Böhm am Schauspielhaus Graz, in der sie sich über sein „ausgeklügeltes, virtuoses Toben […] verblüfft“ zeigt. In der darauffolgenden Saison 2019/20 war er Director in residence im Theater an der Wien, wo er Oberon, Gounods Faust und 2020 Richard Strauss‘ Salome inszenierte, die 2021 zudem für den Österreichischen Musiktheaterpreis nominiert wurde. Im Juli 2021 inszenierte er im Rahmen der Bayreuther Festspiele mit Rheingold – immer noch Loge eine Oper von Gordon Kampe, bevor er sich an der Dortmunder Oper, wo er seit 2020 Hausregisseur ist, Puccinis Tosca widmet, die im Herbst 2021 Premiere feiert. Neben seiner intensiven Regietätigkeit ist Nikolaus Habjan auch als versierter wie spielfreudiger Schau- und Puppenspieler zu sehen, wie zum Beispiel in seinen gefeierten Programmen mit der Osttiroler Musicbanda Franui, die ihn auf die größten Konzertbühnen im deutschsprachigen Raum führten. Daneben widmet sich Nikolaus Habjan mit Leidenschaft einer weiteren, nahezu vergessenen Kunstdisziplin: dem Kunstpfeifen. Als Kunstpfeifer hat er sich auf virtuose Koloraturarien spezialisiert, die er regelmäßig in großen Häusern wie der Elbphilharmonie Hamburg, dem Wiener Konzerthaus oder bei den Bregenzer Festspielen unter großem Beifall zur Aufführung bringt.