Esa-Pekka Salonen
Musikalische Leitung
Der finnische Dirigent wurde 1958 in Helsinki geboren, studierte an der Musikakademie Jean Sibelius und wurde zunächst bis 1977 als Hornist ausgebildet. Vielseitig interessiert, setzte er jedoch sein Studium fort und belegte Seminare bei Einojuhani Rautavaara in Komposition und Jorma Panula in Orchesterleitung. 1979 debütierte er als Dirigent mit dem Finnischen Radio-Sinfonie-Orchester, studierte aber weiter bei Franco Donatoni und Niccolo Castiglioni in Mailand (1980). Im folgenden Jahr ließen ihn das Helsinki Philharmonic Orchestra und das Oslo Philharmonic Orchestra ans Pult. Seitdem gehört Salonen zu den wichtigsten Dirigenten der skandinavischen Szene und durfte sich mit Alban Bergs Wozzeck an der Stockholmer Oper als Operndirigent bewähren.
Er dirigierte u.a. das Philharmonia Orchestra London, wo 1983 seine internationale Karriere begann, die ihn bereits im folgenden Jahr in die U.S.A. führte. Er debütierte beim Los Angeles Philharmonic Orchestra und wurde außerdem zum "Principal Guest Conductor" beim Philharmonia Orchestra ernannt, eine Position, die er bis 1989 inne hatte. 1985-1995 war er Chefdirigent des Schwedischen Radio-Sinfonie-Orchesters, 1985-1994 war er außerdem Gastdirigent der Londoner Philharmonie. 1989 fungierte er als Musikdirektor des Los Angeles Philharmonic Orchestra und von an als 1992 Musikalischer Leiter des Los Angeles Philharmonic Orchestra. Er arbeitete als Principal Guest Conductor der Osloer Philharmoniker, als künstlerischer Berater des New Stockholm Chamber Orchestra und der Gastdirigent bei bedeutenden Orchestern in aller Welt. Salonen gewann 1986 seinen ersten Grammy Award für Lutoslavskis Symphony No.3, 1995 einen Music Awards der Royal Philharmonic Society, 1996 ein Grammy Award für Klavierkonzerte von Bartók sowie 2001 der Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik für Nonos Cor di Didione.
Er ist auch als zeitgenössischer Komponist bekannt. Sein Werk Floof gewann 1992 in Paris den UNESCO-Wettbewerb "Annual Rostrum of Composers". Er zeichnete sich für zahlreiche Uraufführungen verantwortlich wie etwa Pär Lindgrens Slagverkskonsert (1991) und Oaijé: Lines And Figruations (1993), Saariahos Grammaire des rêves (1989), Sandströms Små klanger; en røst (1991) und Saxtons The Circle Of the Light (1991). 2003 eröffnete er die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, für die er eigens Wing On Wing komponierte. Im selben Jahr machte Salonen noch einen weiteren wichtigen Schritt nach vorne. Er unterschrieb einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon, die sich verpflichtete, seine Werke und Dirigate entsprechend zu vermarkten. Den ersten Auftritt unter dem neuen Signum hatte er 2004 zusammen mit der Pianistin Hélène Grimaud, deren hochgelobtes Album Credo er für die Orchesterpassagen betreute. Mit Wing On Wing präsentierte er sich als Interpret seiner eigenen Werke, allerdings nicht mit den Kollegen aus Los Angeles, sondern mit dem Finish Radio Symphony Orchestra. Dazu gesellte er noch die beiden Ensemblewerke Foreign Bodies (2001) und Insomnia (2002) auf und kreierte damit ein ausgewogenes Selbstportrait eines emphatischen, im Kern spätromantischen Komponisten, der zu den profiliertesten Klangkünstlern seiner Generation gehört.