Komische Oper in zwei Akten (1802)
Musik von Carl Maria von Weber
Libretto nach Carl Gottlob Cramers Roman Peter Schmoll und seine Nachbarn
Neue Gesangstexte von Willy Werner Göttig
Konzertante Aufführung in deutscher Sprache
Termin:
Mittwoch, 23. Januar 2019, 19:00 Uhr bis ca. 21:00 Uhr (Pause: ca. 19:50 Uhr)
Besetzung
Inhalt / Zum Werk
Carl Maria von Weber war gerade erst 15 Jahre alt, als er die komische Oper Peter Schmoll schrieb. Webers Vater, ein gescheiterter Theaterunternehmer und Kapellmeister, wollte seinen begabten Sohn als zweiten kleinen Mozart aufbauen und trieb ihn zur Arbeit an – auch, um dadurch die Familie zu versorgen. Joseph Haydns Bruder Michael war zeitweise Lehrer des Jungen und beurteilte die kleine Oper positiv: „…ich kann attestieren, dass diese Oper mannhaft und nach den wahren Regeln des Kontrapunktes gearbeitet, mit vielem Feuer und mit Delikatesse, und dem Texte ganz angemessen von ihm komponiert worden ist.“ Die Geschichte stammt aus dem damals erfolgreichen, humoristischen Roman Peter Schmoll und seine Nachbarn von Carl Gottlob Cramer. Der Titelheld ist ein miesepetriger Kaufmann, den die Wirren der Französischen Revolution mit seiner Nichte nach Deutschland verschlagen haben, wo er in einem einsamen Schloss lebt. All seine Bekannten scheinen verstreut, neue will er nicht, er selbst geht nicht vor die Tür und seine Nichte Minette, die er gern heiraten möchte, lässt er erst recht nicht hinaus. Minette will nun weder den an sich geschätzten Onkel heiraten, noch in diesem Schloss versauern. Sie findet Mittel und Wege, sich mit ihrem eigentlichen Geliebten Karl, der zufälligerweise auch in der Gegend vorbeikommt, wieder zu vereinen, und auch, den Onkel aus der selbstgewählten Isolation herauszuholen und ihm – trotz verweigerter Eheschließung – zu besserer Laune zu verhelfen. Erstaunlicherweise haben sich alle in Frankreich zurückgelassenen Freunde just in das Nest unterhalb der Burg geflüchtet, die Gemeinschaft findet fröhlich wieder zusammen. Webers aufkeimendes Talent zeigt sich hier weniger in der dramatischen Anlage oder der musikalischen Form – bei der er allerdings schon ambitionierte Versuche anstellte –, als vielmehr in einer originellen Instrumentierung: Er experimentiert mit damals eher ungebräuchlichen Blockflöten, Bassetthörnern, Pikkoloflöten und solistischen Posaunen. Vielleicht lässt sich auch in der spielerischen Erfindung von eingängigen liedhaften Passagen schon der spätere Meister des Freischütz, des Oberon und der Euryanthe erahnen.