Gottfried von Einems Oper Der Prozess wurde 1953 uraufgeführt, als die Begeisterung für das Werk Kafkas ihren ersten Höhepunkt erreicht hatte. Seine Musik beschreibt den subtilen Schrecken des Romans mit pochenden Rhythmen, Wiederholungsstrukturen und Anklängen an Jazz und Zwölftonmusik und lässt dabei die groteske Komik der Vorlage nicht aus. Heute, 100 Jahre nach dem Tod Kafkas, blicken wir in einer Welt von digitaler Enthemmung und Überwachung noch einmal ganz anders auf diesen Prozess. Die Aufführung der von Tobias Leppert eingerichteten Kammeropernfassung ist eine Koproduktion mit der Neuen Oper Wien, deren Künstlerischer Leiter Walter Kobéra gemeinsam mit Stefan Herheim für die Produktion verantwortlich zeichnet.

Diese Produktion ist Teil der CAMPUS-Kooperation mit der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (Leo Mignonneau, Lukas Karzel) und der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (Valentino Blasina, Klangforum PPCM Academy).

Die Premiere ist am 5. Dezember in der Kammeroper, weitere Informationen zum Stück und Tickets gibt es hier.