Dramma giocoso in drei Akten (1775)
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Giuseppe Petrosellini
Konzertante Aufführung in italienischer Sprache
Aufführung:
Dienstag, 19. November 2019, 19:00 Uhr bis ca. 21:30 Uhr (Pause ca. 19:55 Uhr)
Besetzung
Inhalt / Zum Werk
Heilloses Liebeschaos: Graf Belfiore hat rasend vor Eifersucht versucht, seine Geliebte, die Marchesa Violante, zu erdolchen. Er weiß nicht, dass sie den Anschlag überlebt hat und nun unter dem Namen Sandrina als Gärtnerin bei dem Podestà von Largonero lebt. Der Podestà hat sich sofort in die hübsche Gärtnerin verliebt, während ihn wiederum seine Zofe Serpetta einfangen möchte. Hinter Serpetta läuft glücklos Sandrinas Vetter Nardo her. Im Hause lebt außerdem der Kavalier Ramiro. Er wurde von Arminda, der Nichte des Podestà, zugunsten eines Grafen abgewiesen und pflegt jetzt seinen Liebeskummer hier auf dem Land. Nun soll die Hochzeit von Arminda stattfinden, die Brautleute treffen ein – und der Bräutigam ist Belfiore! Er glaubt, in Sandrina die von ihm Ermordete wiederzuerkennen. Er, Sandrina sowie das emotionale Gefüge im Landhaus geraten vollends durcheinander bis hin zum Wahnsinn. Am Ende bekommen – außer dem Podestà – alle jemanden, allerdings nicht immer denjenigen, den sie sich gewünscht haben. Mozartentwickelte schon früh ein eigenes Profil für sein Musiktheater: In seiner insgesamt neunten Oper nahm er alle psychischen Nöte der Figuren ernst und setzte wie nebenbei neue Maßstäbe für die Komödie. Es ist ein versuchter Mord, der die Ereignisse in Gang setzt, und am Ende sollen Mörder und Opfer wieder zueinander finden. Der Weg zur Versöhnung führt gefährlich nahe ans Chaos. Mozart, der nun schon zu alt für das Leben als reisendes Wunderkind war, erhielt den Kompositionsauftrag für dieses Dramma giocoso wahrscheinlich Mitte des Jahres 1774. Es sollte eine Oper für den Münchener Fasching werden. Die Premiere war erfolgreich, Mozart schrieb danach begeistert an seine Mutter: „Nach einer jeden Aria war alzeit ein erschröckliches getös mit glatschen, und viva Maestro schreyen.“ Die Oper verschwand allerdings nach diesem Anfangserfolg in ihrer italienischen Urfassung von der Bühne, bis weit ins 20. Jahrhundert spielte man sie nur in entstellenden Bearbeitungen. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass in diesem Jugendwerk, einer scheinbar leichten Rokoko-Komödie, bereits der Kern von Mozarts ganzer dramatischer Kunst zu entdecken ist.