Dramma per musica in drei Akten (1732)
Musik von Riccardo Broschi
Libretto von Apostolo Zeno
Konzertante Aufführung in italienischer Sprache
Eine Produktion der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
Aufführung:
Montag, 21. Oktober 2019, 19:00 Uhr bis ca. 23:25 Uhr (1. Pause ca. 20:20 Uhr; 2. Pause ca. 22:05 Uhr)
Besetzung
Inhalt / Zum Werk
Vereitelte Zwangshochzeit: Um an das Königreich seines Bruders Cresfonte zu kommen, hat Polifonte den Plan, diesen und seine Nachkommen durch Anassandro ermorden zu lassen. Anassandro war nämlich, bevor er die Seiten wechselte, Vertrauter von Cresfontes Gattin, Königin Merope, und Betreuer ihrer Söhne. Der Mord gelingt, Merope wird verschont, muss aber auf das Reich verzichten. Ihr Sohn Epitide ist der Katastrophe ebenfalls entgangen, da er sich zu dem Zeitpunkt am Hof des Königs von Ätolien aufhielt. Der tyrannische Polifonte verliebt sich in Merope und will sie zur Heirat überreden. Sie erbittet eine Frist von zehn Jahren und hofft insgeheim, dass entweder der Verräter gefunden wird oder ihr erwachsener Sohn heimkehrt. Epitide schafft es, unerkannt zu seiner Mutter vorzudringen und zwar genau an dem Tag, an dem die Frist endet, Polifonte zu entmachten und sein ihm zustehendes Königreich zurückzugewinnen sowie die Zwangsehe seiner Mutter zu verhindern. Der Komponist Riccardo Broschi schrieb viele seiner Opernpartien für den berühmten Kastraten Farinelli. Kein Wunder, denn Farinelli, der mit bürgerlichem Namen Carlo Broschi hieß, war sein Bruder. Der im Conservatorio Santa Maria di Loreto ausgebildete Riccardo Broschi wurde 1725 erstmals namentlich als Komponist einer Kirchenmusik erwähnt. Vermutlich war er damals 27 Jahre alt, wie ein Dokument nahelegt, in dem Broschi die Trauung seiner Schwester Dorotea bezeugt. Im gleichen Jahr führte er seine erste und einzige komische Oper im Teatro dei Fiorentini auf, dem damals ältesten Theater Neapels. Drei Jahre später folgte in Rom L’isola d’Alcina, seine erste Opera seria. Dieser Produktion schließt sich eine erfolgreiche Schaffensperiode in Norditalien an, in der er seine Alcina bearbeitet in Parma herausbrachte und Opern für die Karnevalssaison in Venedig und Turin schrieb. In Turin feierte 1732 seine zu Lebzeiten berühmteste Oper Merope mit seinem Bruder Farinelli in einer der Hauptrollen Premiere. Der künstlerische Leiter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Alessandro De Marchi, bringt 2019 diese fulminante Barockoper, die anderen Opern aus der Zeit qualitativ um nichts nachsteht, wieder auf die Bühne.