Kammerspiel mit Musik
Musik von Daniel F. E. Auber, Franz von Suppé u. a.
Premiere:
Donnerstag, 18. Oktober 2018, 19:30 Uhr bis ca. 21:10 Uhr (Pause ca. 20:10 Uhr)
Aufführungen:
31. Jänner, 2. März 2019, 19:30 Uhr
Besetzung
Inhalt
Die Baroness Bertha von Suttner (1843-1914) war durch ihren Antikriegsroman Die Waffen nieder (1889) in Europa als Pazifistin und Bestseller-Autorin bekannt. Alfred Nobel (1833-96), ein schwedischer Chemiker, Entdecker und Einzelgänger, war nicht nur der Stifter des nach ihm benannten Preises, sondern auch ein eminent reicher Waffenfabrikant. Die beiden höchst unterschiedlichen Temperamente verband überraschenderweise starke Zuneigung. Ein Flirt in Paris war 1875 von Bertha abgebrochen worden – doch eine fortdauernde Intimität spricht sich weiterhin subtil in ihren Briefen aus. Ihr über Jahrzehnte geführter Briefwechsel aus unterschiedlichen Aufenthaltsorten bildet die Textgrundlage dieser Produktion: Zwischen Komplizenschaft und Liebe changiert der Tonfall der Briefe, während die beiden vordergründig die beginnende Kriegsgefahr in Europa erkennen und thematisieren. Das Ungesagte, die Pausen und Auslassungen sprechen eine eigene Sprache, welche in ihrer Besonderheit hier erstmals zum Ausdruck kommt.
Angelika Kirchschlager, als Opern- und Konzertsängerin international erfolgreich, spricht und singt: Zu hören sind einige französische Piècen und Arien, die Bertha von Suttner einstmals selbst gesungen hatte. Als junge Komtesse hatte sie eine Opernkarriere angestrebt – und sich die zu ihrer Zeit größte Diva, Adelina Patti, zum Vorbild gesetzt. Erwin Steinhauer, der große Universalist in Theater, Film und Fernsehen, stellt Berthas Verehrer dar, den menschenscheuen Friedensfreund und Dichter-Chemiker Nobel. Im brieflichen Gespräch werden Bertha von Suttner und Alfred Nobel als zwei Gestalten von weltweiter Wirkung gegenwärtig, so wie der Wert einer Freundschaft in Zeiten fundamentaler Unsicherheit. Die Briefe sind einer größeren Öffentlichkeit bisher nicht bekannt und nun erstmals aus Bertha von Suttners und Alfred Nobels Konversationssprache, dem Französischen, von Elvira M. Gross übersetzt. Alexander Doent erstellte die Spiel-Fassung aus dem originalen Briefwechsel, der bis zu Nobels Tod 1896 währte – unter Einbeziehung von Kompositionen, die eng mit der Lebensgeschichte Bertha von Suttners zusammenhängen.