Francesco Bartolomeo Conti startete seine Karriere von seiner Heimatstadt Florenz aus als Theorbist – eine sehr erfolgreiche Karriere, die ihm 1723 den Ehrentitel „Erster Theorbist der Welt“ einbrachte. 1701 gelangte er in die Hofkapelle des Kaisers in Wien. Diese durchaus ehrenhafte Stellung war ihm aber nur Sprungbrett zu größerer kreativer Arbeit: Auf Reisen bildete er sich kompositorisch weiter, 1713 machte ihn Karl VI. schließlich zum Hofkomponisten. Die tragicommedia Don Chisciotte in Sierra Morena entstand für den Karneval 1719 und unterhält als Parodie auf die ernsten Opern dieser Zeit. Don Chisciotte, der sich selbst zum fahrenden Ritter ernannt hat und ausgezogen ist, imaginäre Heldentaten zu vollbringen, soll von seinen Freunden wieder zur Vernunft gebracht werden; nebenbei sind noch die Liebesverwirrungen zweier Paare zu lösen. Schließlich kann der komische Vogel Don Chisciotte nur in einem Käfig nach Hause geschafft werden – ob das allerdings ein gutes Ende ist, bleibt fraglich. Die Musik, mit der Don Chisciottes Traumwelt wiedergegeben wird, ist zumindest bezaubernder und moderner als die seiner Bändiger.