Béatrice et Bénédict
Mittwoch, 17. April 2013
19 Uhr
Musik und Libretto von Hector Berlioz
HANDLUNG & INFORMATIONEN
Hector Berlioz liebte Shakespeares Dramen und wollte immer eine Oper auf einen Text des großen englischen Dichters schreiben. Bereits 1833 notierte er: „Nebenbei, ich werde eine sehr lustige italienische Oper schreiben
über Shakespeares Viel Lärm um Nichts.“ Es dauerte allerdings noch fast 30 Jahre, bis er diese Idee verwirklichte. Für die Eröffnung des Theaters in Baden-Baden erhielt er von Édouard Bénazet, dem Direktor der Spielbank,
einen Kompositionsauftrag. Berlioz sah eine passende Gelegenheit für seine Shakespeare-Oper gekommen. Er schrieb selbst das Libretto: „Es handelt sich ganz einfach darum, Béatrice und Bénédict zu überzeugen, dass sie ineinander verliebt sind… Das ist von exzellenter Komik, Du wirst es sehen. Außerdem gibt es dann auch noch Scherze von meiner Erfindung und musikalische Chargen“, schrieb er. Der überwältigende Erfolg der Uraufführung 1862 gab ihm Recht.
Béatrice ist eine eloquente Kratzbürste, Bénédict ein nicht weniger zungenfertiger Dickschädel. Also sind die beiden wie füreinander gemacht. Nur – selbst wenn sie das in ihrem Herzen schon wissen, und es sich in all ihren Kabbeleien täglich mitteilen, eingestehen würden sie es sich einander nie. Ehe? Das ist gefährlicher sentimentaler Unsinn. Héro und Claudio, die zarten Gefühlen viel aufgeschlosseneren Liebenden, beschließen, Béatrice und Bénédict zum Glück zu verhelfen und ersinnen eine schlaue Intrige, um den beiden Streithähnen ihre Liebe bewusst zu machen. Am Ende gibt es eine Doppelhochzeit – wenngleich Béatrice und Bénédict sich nur auf Probe für einen Tag auf solch ein Wagnis einlassen.
Diese heitere Oper über die Liebe beurteilte Berlioz selbst als eine seiner „lebendigsten und originellsten“. Weitgespannte Melodien und eine prägnante, durchsichtige Instrumentierung erzeugen eine heiter funkelnde Atmosphäre. Berlioz beweist darin all seine kompositorische Meisterschaft und Lebensweisheit. Die romantische, ewige Liebe ist eine so schöne wie machtvolle Illusion. Woran aber erkennt man eine lebenstaugliche Zuneigung?