Fidelio
Premiere: 17. März 2013
19 Uhr
Oper von Ludwig van Beethoven
Musikalische Leitung: Nikolaus Harnoncourt
Inszenierung: Herbert Föttinger
Mit Michael Schade, Juliane Banse u.a.
Concentus Musicus
Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)
Neuproduktion des Theater an der Wien
PROGRAMM
Beethovens einzige Oper gehört zu dem um die Zeit der französischen Revolution aktuellen Genre der Befreiungsoper, die gegen Tyrannei und für die Freiheit des Menschen im Sinne der Aufklärung agitierte. Trotz der Aktualität des Themas gelang es Beethoven zunächst nicht, das Wiener Publikum für sein Werk zu gewinnen, die eigenwillige Musik und der uneinheitliche dramatische Stil waren in ihrer Neuartigkeit nur schwer zugänglich.
Fidelio ist ein Zwitterwerk, das ganz konkret mit Genreszenen in der Art des Singspiels beginnt und mit einem abstrakt verklärenden Schluss fast konzertant endet.
Don Pizarro, Gouverneur eines spanischen Staatsgefängnisses, gebärdet sich als gefürchteter Tyrann. Seinen Kritiker Florestan hat er ins Gefängnis werfen lassen und plant, ihn heimlich zu beseitigen. Indessen hat sich Leonore, Florestans Frau, als Mann verkleidet und sucht nach ihrem Gemahl. Bis in ein bestimmtes Gefängnis konnte sie eine Spur verfolgen, aber ob der dort versteckte geheimnisvolle Gefangene wirklich Florestan ist, vermochte sie noch nicht herauszufinden. Als „Fidelio“ hat sie sich in die Familie des Kerkermeisters Rocco eingeschmuggelt. Sie macht sich bei der Betreuung der Gefangenen unentbehrlich, um irgendwann auch zu dem Unbekannten mitgenommen zu werden. Rocco hofft indessen, dass der tüchtige „Fidelio“ seiner Tochter Marzelline bald einen Heiratsantrag macht. Die Ereignisse werden von der Ankunft Pizarros beschleunigt: Der Gefangene soll endlich sterben. Leonore will den Unbekannten vor der Willkür des Tyrannen retten, egal, ob er ihr Mann ist oder nicht. Bewaffnet tritt sie Pizarro entgegen. In diesem Moment erscheint der Minister Don Fernando, ein Freund Florestans, und gebietet Pizarro Einhalt. Unter großem Jubel vereinen sich die getrennten Ehepartner – denn der
Gefangene ist wirklich Florestan.
Emanuel Schikaneder hatte Beethoven lange umworben, dass er für sein 1801 neu eröffnetes Theater an der Wien eine Oper schreiben möge. 1805 erfüllte sich Schikaneders Wunsch mit der Uraufführung von Fidelio, aber
die Besetzung Wiens durch die Franzosen lähmte das Interesse daran beträchtlich. Auch die zweite Fassung der Befreiungsoper kam 1806 im Theater an der Wien auf die Bühne, die dritte 1814 im Kärntnertortheater.
Bis heute dauert die Diskussion an, welcher Fassung der Vorzug zu geben sei. Nikolaus Harnoncourt hat für die Aufführung am Theater an der Wien die letzte Fassung von Beethovens Drama um Freiheit, Gattinnenliebe und
Tyrannei gewählt.