Verkehr mit Gespenstern

Uraufführung: Mittwoch, 5. Dezember 2012
Kammer-Musiktheater
Musik von Hans-Jürgen von Bose
Mit Texten von Franz Kafka
In deutscher Sprache

Ein Auftragswerk des Theater an der Wien

HANDLUNG

Eines Morgens als riesiger Käfer aufzuwachen und so der Welt abhanden zu kommen – eindringlicher lässt sich Unangepasstheit wohl kaum schildern. Diese sonderbare Verwandlung, die dem jungen Geschäftsreisenden Gregor Samsa widerfährt, ist ein beklemmendes Sinnbild für tödliche Vereinzelung des Individuums innerhalb einer gleichgültigen Gesellschaft, deren Regeln unbegreifbar unmenschlich sind.

Hans-Jürgen von Bose greift für sein Werk auf Textfragmente aus Die Verwandlung und Der Prozess zurück und flicht Tagebucheinträge und Briefzitate des Autors in diese Collage. Es entsteht ein musiktheatralisches Kafka-Portrait, das fast revueartig kurze, epigrammatische sowie ausgedehntere, sich aus ganz verschiedenen Quellen speisende, aber immer dem kafka’schen Original folgende Texte miteinander kontrastreich kombiniert. Die musikalische Ausformulierung versucht, Kafkas Hirn -windungen“ auszuleuchten und fürs Publikum „begehbar“ zu machen. Außerdem wird diese Oper von Hans-Jürgen von Bose zeigen, dass Kafka neben allem Tiefsinn auch ungemein witzig war, komisch und zynisch, gut gelaunt und anarchistisch. Und selbstironisch auch.