Tancredi
15.10.2009
Oper von Gioachino Rossini
Musikalische Leitung: René Jacobs
Inszenierung: Stephen Lawless
Mit Colin Lee, Aleksandra Kurzak, Vivica Genaux u. a.
Orchestre des Champs-Élysées
HANDLUNG
Das melodienreiche sizilianische Kriegs- und Liebesdrama Tancredi, nach Voltaires gleichnamiger französischer Tragödie aus dem Jahre 1760, entstand als Auftragswerk für die venezianische Karnevalssaison 1812/13. Für den 21jährigen Gioachino Rossini, der am Beginn seiner Karriere stand, bedeutete dies eine besondere Herausforderung. Nur mit einer erfolgreichen Opera seria konnte er sich als anerkannter Opernkomponist etablieren. Um jedoch dem Geschmack des italienischen Publikums entgegen zu kommen, änderte der Librettist Gaetano Rossi den tragischen Schluss von Voltaires Drama in ein versöhnliches Ende.
Nach jahrelanger blutiger Fehde verbünden sich die verfeindeten Familien des Argirio und des Orbazzano gegen die Sarazenen, welche die Stadt belagern. Um die Einigkeit zu stärken, verspricht Argirio Orbazzano die Hand seiner Tochter Amenaide. Sie jedoch liebt Tancredi, der im Laufe des Bürgerkriegs enteignet und verbannt worden ist. Tancredi seinerseits weiß noch nichts von Amenaides geplanter Hochzeit mit Orbazzano. In ihrer Not will Amenaide Tancredi eine Botschaft übermitteln, in der sie ihn bittet, das Land von Orbazzano zu befreien. Doch der Brief gelangt in Orbazzanos Hände, worauf dieser glaubt, das Schreiben sei an den Sarazenenführer Solamir gerichtet. Amenaide wird verhaftet und zum Tode verurteilt. In dem Glauben, von Amenaide verraten worden zu sein, tritt unerkannt Tancredi auf, tötet Orbazzano und besiegt später als Anführer auch die Sarazenen. Das Volk
jubelt Tancredi zu und die Liebenden erkennen ihre gegenseitige Treue. Einer Vereinigung des jungen Paares steht nichts mehr im Wege.
Tancredi ist Rossini pur, ein wahres Feuerwerk an virtuosen und lyrischbeseelten Arien. Schon bald nach der Uraufführung im Februar 1813 im Teatro La Fenice in Venedig begann Tancredis Siegeszug über die europäischen Opernbühnen. Auch in Wien grassierte das ansteckende Rossinifieber; bereits 1817 wurde Tancredi erstmals im Theater an der Wien gespielt. Gegen Rossinis Popularität war selbst der eingefleischte Rossini-Gegner Richard Wagner nicht immun und zitierte Tancredis berühmte Auftrittskavatina „Di tanti palpiti“ im dritten Akt seiner Meistersinger von Nürnberg.
BESETZUNG
Musikalische Leitung: René Jacobs
Inszenierung: Stephen Lawless
Ausstattung: Gideon Davey
Bewegungsregie: Lynne Hockney
Licht: Patricia Collins
Argirio: Colin Lee
Amendaide: Aleksandra Kurzak
Tancredi: Vivica Genaux
Orbazzano: Konstantin Wolff
Isaura: Liora Grodnikaite
Roggiero: Ruby Hughes
Orchester: Orchestre des Champs-Èlysées
Chors: Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)
Oper von Gioachino Rossini
Musikalische Leitung: René Jacobs
Inszenierung: Stephen Lawless
Mit Colin Lee, Aleksandra Kurzak, Vivica Genaux u. a.
Orchestre des Champs-Élysées