L´anima del filosofo
25.09.2009
Dramma per musica von Joseph Haydn
Konzertante Aufführung in italienischer Sprache
Musikalische Leitung: Paul Goodwin
kammerorchsterbasel
Wiener Kammerchor
PROGRAMMDramma per musica in vier Akten (1791)
Musik von Joseph Haydn (1732-1809)
Libretto von Carlo Francesco Badini
Konzertante Aufführung in italienischer Sprache
Als sein Dienstherr Nikolaus I. im September 1790 verstarb, verlor Joseph Haydn nach 30 Jahren seine Anstellung als fürstlicher Kapellmeister am Hofe Esterháza. Der Londoner Impresario Johann Peter Salomon reiste sofort nach Wien, als er von der Chance erfuhr, den freien Haydn nach England zu locken. Zwölf Symphonien und eine Opera seria sollte Haydn in London zur Aufführung bringen. Doch kaum hatte Haydn im Haymarket Theatre mit den Proben zu L’anima del filosofo begonnen, unterbrachen die Behörden im Namen des Königs die Einstudierung der Oper. Haydn war in einen für London typischen Opernstreit geraten. Der einstige Solotänzer Giovanni Andrea Gallini wollte das Haymarket Theatre nach einem Brand als italienisches Opernhaus wieder aufbauen und als Konkurrenz zum königlich protegierten Pantheon etablieren. Der älteste Sohn des Königs, der Prinz of Wales, unterstützte Gallini. Doch der König selbst, George III., verweigerte die notwendigen Konzessionen. Sämtliche Aufführungen von L’anima del filosofo mussten abgesagt werden.
Der Librettist Carlo Francesco Badini griff für „L’anima del filosofo“ auf den beliebten Stoff von Orpheus und Eurydike zurück. Anders als in der berühmten Vertonung von Gluck hatten er und Haydn aber keinen Triumph der Liebe über den Tod vorgesehen. Die Oper soll „von einer ganz anderen Art sein als jene von Gluck“ notierte Haydn am 8. Jänner 1791. Bereits in der Antike herrschte die Vorstellung von Orpheus als Philosoph, der mit seinem Gesang nicht nur wilde Tiere besänftigen kann, sondern auch den Menschen die Zivilisation gebracht haben soll. Ihm gegenüber steht Eurydike als Sinnbild für Gerechtigkeit und das rechte Maß, die Orpheus lehrt seine Begierden zu zügeln.
Haydn war als Opernkomponist hauptsächlich für die kleinen Verhältnisse des Esterházyschen Theaters tätig. Als er mit der Arbeit an L’anima del filosofo begann, waren sieben Jahre vergangen, seit er seine letzte Oper Armida abgeschlossen hatte. Es hätte sein größter Erfolg werden können, doch Haydn hat seine Oper selbst nie gehört und bis zu seinem Tod 1809 auch keine weitere mehr komponiert. Erst 1951 wurde das Werk in Florenz uraufgeführt.
BESETZUNG
Musikalische Leitung: Paul Goodwin
Orchester: kammerorchesterbasel
Chor: Wiener Kammerchor (Ltg. Michael Grohotolsky)
Euridice: Simone Kermes
Orfeo: Paul Agnew
Creonte, Pluto: Jonathan Lemalu
Genio: Lorna Anderson
Baccante: Theresa Hemedinger
Corista I: Christian Lusser
Corista II: Robert Novacko
Corista III: Ralph Löwy
Corista IV: Martin Piskorksi
Dramma per musica in vier Akten (1791)
Musik von Joseph Haydn (1732-1809)
Libretto von Carlo Francesco Badini
Konzertante Aufführung in italienischer Sprache
Als sein Dienstherr Nikolaus I. im September 1790 verstarb, verlor Joseph Haydn nach 30 Jahren seine Anstellung als fürstlicher Kapellmeister am Hofe Esterháza. Der Londoner Impresario Johann Peter Salomon reiste sofort nach Wien, als er von der Chance erfuhr, den freien Haydn nach England zu locken. Zwölf Symphonien und eine Opera seria sollte Haydn in London zur Aufführung bringen. Doch kaum hatte Haydn im Haymarket Theatre mit den Proben zu L’anima del filosofo begonnen, unterbrachen die Behörden im Namen des Königs die Einstudierung der Oper. Haydn war in einen für London typischen Opernstreit geraten. Der einstige Solotänzer Giovanni Andrea Gallini wollte das Haymarket Theatre nach einem Brand als italienisches Opernhaus wieder aufbauen und als Konkurrenz zum königlich protegierten Pantheon etablieren. Der älteste Sohn des Königs, der Prinz of Wales, unterstützte Gallini. Doch der König selbst, George III., verweigerte die notwendigen Konzessionen. Sämtliche Aufführungen von L’anima del filosofo mussten abgesagt werden.
Der Librettist Carlo Francesco Badini griff für „L’anima del filosofo“ auf den beliebten Stoff von Orpheus und Eurydike zurück. Anders als in der berühmten Vertonung von Gluck hatten er und Haydn aber keinen Triumph der Liebe über den Tod vorgesehen. Die Oper soll „von einer ganz anderen Art sein als jene von Gluck“ notierte Haydn am 8. Jänner 1791. Bereits in der Antike herrschte die Vorstellung von Orpheus als Philosoph, der mit seinem Gesang nicht nur wilde Tiere besänftigen kann, sondern auch den Menschen die Zivilisation gebracht haben soll. Ihm gegenüber steht Eurydike als Sinnbild für Gerechtigkeit und das rechte Maß, die Orpheus lehrt seine Begierden zu zügeln.
Haydn war als Opernkomponist hauptsächlich für die kleinen Verhältnisse des Esterházyschen Theaters tätig. Als er mit der Arbeit an L’anima del filosofo begann, waren sieben Jahre vergangen, seit er seine letzte Oper Armida abgeschlossen hatte. Es hätte sein größter Erfolg werden können, doch Haydn hat seine Oper selbst nie gehört und bis zu seinem Tod 1809 auch keine weitere mehr komponiert. Erst 1951 wurde das Werk in Florenz uraufgeführt.
BESETZUNG
Musikalische Leitung: Paul Goodwin
Orchester: kammerorchesterbasel
Chor: Wiener Kammerchor (Ltg. Michael Grohotolsky)
Euridice: Simone Kermes
Orfeo: Paul Agnew
Creonte, Pluto: Jonathan Lemalu
Genio: Lorna Anderson
Baccante: Theresa Hemedinger
Corista I: Christian Lusser
Corista II: Robert Novacko
Corista III: Ralph Löwy
Corista IV: Martin Piskorksi