„MARÍA DE BUENOS AIRES": Premiere in der Kammeroper

Fern von jeglicher Tangomantik, aber poetisch und bildgewaltig war gestern die Premiere von Astor Piazzollas Tango-Operita María de Buenos Aires in der Kammeroper zu erleben. Die Geschichte von Maria, Prototyp der „Heiligen und Hure“, erzählt von einer Gefangen in den Begehrlichkeiten einer von Kriminalität und Machismo geprägten Welt. Zur Heiligen verklärt, zum Objekt degradiert, geht sie unbeirrt ihren eigenen Weg und wird nach ihrem Tod phönixgleich wiedergeboren. Piazzollas 1968 uraufgeführte Tango-Oper ist ein Werk, das zugleich nachdenklich stimmt und berauscht, gesellschaftliche Missstände aufzeigt und das Leben feiert und eine Liebeserklärung und Anklage an den Tango ist.

 

Das Publikum dankte dem gesamten Ensemble mit langanhaltendem Applaus: Juana Inés Cano Restrepo für ihr Regiedebüt in der Kammeroper, Luciana Mancini in der Titelpartie, Jorge Espino als Payador, Daniel Bonilla-Torres als Duende sowie den vier Studierenden des Performing Centers Austria und dem Ensemble folksmilch.

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