Händel Symposium

Von Neapel nach Hamburg -
Die europäischen Reisen von Partenope
Internationale Tagung

 

In Kooperation mit dem Institut für Analyse, Theorie und Geschichte der Musik, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien


Im Zentrum dieser Tagung, an der renommierte Musik- und Theaterwissenschafter aus verschiedenen europäischen Ländern teilnehmen, steht Händels Partenope als Moment einer sehr komplexen Rezeption. Das Libretto von Händels Partenope stammt, vom späteren kaiserlichen Hofdichter Silvio Stampiglia und wurde 1699 in Neapel mit der Musik von Luigi Mancia zum ersten Mal auf die Bühne gebracht. Verschiedene Vertonungen dieses Textes folgten im frühen 18. Jahrhundert, wobei man heute der Meinung ist, dass sich Händel primär auf die Fassung Antonio Caldaras (Venedig 1707/08) gestützt habe. Solche „Reisen“ sind charakteristisch für jene Praxis der Transformation von Texten und deren Kompromissen mit dem Produktionssystem, die in der romantischen Musikästhetik als sklavische Anpassung gebrandmarkt wurden, aber eigentlich Zeichen einer reichen kulturellen Kontextualisierung von Kunst waren. Diese Fragestellungen haben nicht wenige Implikationen auch für unsere heutige Rezeption von "älteren" Opern und deren Inszenierungen, eine Thematik, der außerdem im Rahmen dieses Symposiums ein Roundtable mit Regisseuren, Musikern, Musikkritikern und Wissenschaftern gewidmet wird.

Geleitet wird das zweitägige Symposium von Univ.-Prof. Dr. Michele Calella, Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, Institut für Analyse, Theorie und Geschichte der Musik.