Dead Man Walking

Premiere: Mittwoch, 26. September 2007, 19:30 Uhr

Oper in zwei Akten (2000)

Musik von Jake Heggie
Libretto von Terrence McNally
Nach dem gleichnamigen Buch von Sister Helen Prejean

- Österreichische Erstaufführung -

In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

"Dead Man Walking" – Toter Mann kommt – rufen Wächter und Insassen in amerikanischen Gefängnissen, wenn ein Todeskandidat den letzten Weg aus seiner Zelle zum Hinrichtungsraum antritt. Wie der gleichnamige, Oscar-prämierte Film mit Susan Sarandon und Sean Penn von 1995, basiert auch Jake Heggies Oper Dead Man Walking auf den realen Erlebnissen der katholischen Ordensfrau Helen Prejean, die mehreren Verurteilten bis zur Exekution geistlichen Beistand geleistet hat.

 

Besetzung

Musikalische Leitung: Sian Edwards

Inszenierung: Nikolaus Lehnhoff

Bühne: Raimund Bauer

Kostüme: Stephan von Wedel

Licht: Jens Klotzsche/ Duane Schuler

Sister Helen Prejean: Kristine Jepson

Joseph De Rocher: John Packard

Mrs. Patrick De Rocher: Frederica von Stade

Sister Rose: Roberta Alexander

Father Grenville: Roman Sadnik

Sister Catherine: Ulla Pilz

George Benton: Peter Lobert

Kitty Hart: Donna Ellen

Owen Hart: Steffen Rössler

Howard Boucher: Erik Arman

Jade Boucher: Rita-Lucia Schneider

Motor Cop/Prison Guard: Johannes von Duisburg

Prison Guard: Steven Scheschareg

Orchester: ORF Radio-Symphonieorchester Wien

Chor: Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner), Kinderchor des Musikgymnasiums Wien (Ltg. Georg Kugi)

 

Synopsis

Ohne zu ahnen, worauf sie sich einlässt, beginnt Sister Helen eine Brieffreundschaft mit Joseph De Rocher, einem Vergewaltiger und Doppelmörder. Die biedere Sozialarbeiterin gerät so in eine Zerreißprobe, die ihren Glauben und ihr gesamtes Weltbild in Frage stellt. Dem brutalen Tod der beiden Teenager und dem durch nichts zu lindernden Leid ihrer Familien wird die Entdeckung der menschlichen Seiten des keineswegs reuigen Mörders und die Konfrontation mit dem Zynismus der Hinrichtungsprozedur gegenübergestellt. Am Ende eines quälenden Erkenntnisprozesses übernimmt De Rocher endlich die Verantwortung für sein Tun und bittet die Angehörigen seiner Opfer im Augenblick des Todes durch die Giftspritze um Vergebung.

Die in europäischer Tradition stehende und auf Formen wie Arie und Ensemble, aber auch Blues und Gospel zurückgreifende Komposition des in Florida geborenen Jake Heggie entwickelt eine starke Suggestivkraft und ermöglicht so einen gefühlsmäßigen Zugang zu dem Thema, das über die Diskussion um die Berechtigung der Todesstrafe hinaus Fragen nach dem Umgang mit Schuld, Rache und Vergebung aufwirft.

Fotos