Ballett von John Neumeier (UA 2021)
Musik von Ludwig van Beethoven
Premiere:
Samstag, 28. August 2021, 19:00 Uhr
Aufführung:
29. August 2021, 19:00 Uhr
Eine Kooperation zwischen Hamburg Ballett John Neumeier und Theater an der Wien
Das illy Cafe am Theater an der Wien hat am 28.8. vor der Vorstellung und am 29.8. vor und nach der Vorstellung für Sie geöffnet.
Besetzung
Inhalt
Ludwig van Beethovens Musik begann in der Arbeit des Choreografen John Neumeier erst spät eine Rolle zu spielen. 2018 kam sein Beethoven- Projekt I zur Uraufführung, und es sollte im Gedenkjahr zu Beethovens 250. Geburtstag 2020 fortgesetzt werden. In diesem Beethoven-Projekt II – das pandemiebedingt erst 2021 in neuer Konzeption uraufgeführt wurde – versammelt Neumeier im ersten Teil Werke aus der Zeit des Heiligenstädter Testaments (1802), die Violinsonate Nr. 7 c-moll und die Klaviersonate Nr. 21 C-Dur, kombiniert mit Ausschnitten aus Christus am Ölberge. Der zweite Teil ist der Siebten Sinfonie (1812) gewidmet. Neumeier wollte Beethovens Musik jenseits des Mythos begreifen: „Ich hole sie von diesem Sockel herunter – die Musik wird intim. Sie ist nicht mehr nur das Werk eines bewunderten Meisters, sie muss etwas ganz Nahes werden – für mich persönlich, damit ich damit arbeiten kann. Genau wie mein erstes abendfüllendes Beethoven-Ballett betrachte ich die neue Kreation als Projekt: Es gibt keine nacherzählbare Handlung, es ist kein choreografisches Porträt, auch kein rein sinfonisches Werk. Beethoven-Projekt II basiert auf der Faszination und Verbindung eines Choreografen zu einem großen Musiker, mit einer Auswahl von Werken, die ihm zusagen. Diese Werke lassen eventuell biografische Fragmente erahnen; durch die Improvisation zu dieser Musik erfahre ich sie zugleich als geniale Tanzmusik – eine Musik für Tanz in seiner reinsten Form.“ In seine Deutung der Teile aus Christus am Ölberge flossen Bezüge zu Beethovens Biografie ein: „Das Oratorium stellt einen innerlichen Kampf und ein Gebet Jesu dar, dass die Passion bitte nicht stattfinden möge. Das kann man interpretieren als Beethovens eigenes Gebet, komponiert zu einer Zeit, als ihm klar wurde, dass er sein Gehör endgültig verlieren würde. Wie Christus scheint er in seiner Musik darum zu bitten, dass dieser Kelch an ihm vorübergehen möge.“ Die Siebte Sinfonie hingegen ist für Neumeier frei von konkreten Bedeutungen: „Das Werk gilt als Beethovens tänzerischste Sinfonie, die am meisten auf rhythmischen Impulsen basiert. Daher sind alle Gedanken an eine narrative Handlung abwegig. Meine Choreografie ist eine Hommage an den Ursprung des Tanzes.“