La finta semplice
Premiere: Sonntag, 8. Juli 2007, 19:00 Uhr
Dramma giocoso per musica in drei Akten, KV 46a [51] (1769)
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Marco Coltellini
Nach Carlo Goldoni
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Zu Beginn des Jahres 1768 hielt sich die Familie Mozart in Wien auf. Bei einer Audienz am Kaiserhof fragte Joseph II. den elfjährigen Wolfgang Amadeus, ob „er lust hätte eine opera zu componieren, und selber auch zu dirigieren“. Das Textbuch zu La finta semplice verfasste Marco Coltellini, der hierfür auf ein älteres Libretto von Carlo Goldoni zurückgriff, dessen Geburtstag sich 2007 zum 300. Male jährt. Mit seinem Anspruch auf realistische Handlungsabläufe reformierte Goldoni die commedia dell’ arte zur italienischen Charakterkomödie und gilt als Urheber der modernen Comédie italienne.
Besetzung
Musikalische Leitung: Fabio Luisi
Inszenierung & Kostüme: Laurent Pelly
Bühne: Barbara de Limburg
Licht: Joël Adam
Rosina: Isabel Rey
Fracasso: Topi Lehtipuu
Giacinta: Silvia Tro Santafé
Ninetta: Adriana Kucerova
Don Polidoro: Oliver Ringelhahn
Don Cassandro: Bruno Praticò
Simone: Nicola Ulivieri
Synopsis
Die schöne Giacinta würde gerne den ungarischen Hauptmann Fracasso heiraten, genauso wie ihre Zofe Ninetta dessen Diener Simone. Dazu bräuchten sie allerdings die Zustimmung von Giacintas älteren Brüdern Cassandro und Polidoro, die jedoch als regelrechte Frauenfeinde gelten. Fracassos kluge Schwester, die Baronessa Rosina, greift daher zu einer List: Als angeblich Einfältige verdreht sie gleich beiden Brüdern die Köpfe und macht sie zu Konkurrenten um ihre Gunst. Nach planmäßigen Verführungen sowie einem fingierten Diebstahl mit anschließender Flucht lösen sich die erotischen Irrungen und Verwirrungen am Ende in einer dreifachen Hochzeit auf.
Zwar hatte Mozart die Partitur von La finta semplice in kürzester Zeit fertig gestellt, die Uraufführung in Wien kam jedoch aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände und Intrigen führender Wiener Persönlichkeiten - darunter nach Meinung Leopold Mozarts sogar Christoph Willibald Gluck – nicht zustande. Mozarts erster Beitrag zur italienischen opera buffa wurde vermutlich erstmals 1769 in Salzburg gespielt. Die Musik des kindlichen Genies besticht noch heute durch ihre unbekümmerte Leichtigkeit, sprudelnden Melodien und überraschende Kunstfertigkeit der Instrumentation. In den vielstimmigen Aktschlüssen kündigt sich bereits Mozarts große Ensemblekunst an.