Giulio Cesare in Egitto
Premiere: Dienstag, 3. April 2007
Dramma per musica in drei Akten, HWV 17 (1724)
Musik von Georg Friedrich Händel
Libretto von Niccoló Francesco Haym
Nach Giacomo Francesco Bussani
Georg Friedrich Händel wurde 1719 zum Direktor der Royal Academy of Music ernannt, einem privaten Opernunternehmen englischer Adeliger. Um das Interesse des Publikums zu schüren, luden die Aktionäre Giovanni Bononcini nach London ein, dessen eingängige Opern in ganz Europa Erfolg hatten. Der musikalische Wettstreit spaltete London in zwei Parteien: Der Deutsche wurde vom königlichen Hof bevorzugt, der Italiener stand in der Gunst einer Adelsclique um den Herzog von Marlborough. Dass der Kampf zugunsten Händels ausging, ist auf den glänzenden Erfolg von Giulio Cesare in Egitto zurückzuführen, die zu seiner erfolgreichsten Oper avancierte.
Besetzung
Musikalische Leitung: René Jacobs
Inszenierung: Christof Loy
Bühne: Johannes Leiacker
Kostüme: Judith Weihrauch
Licht: Olaf Winter
Dramaturgie: Benjamin von Blomberg
Projektionsdesign: Evita Galanou, Ueli Nüesch, Thomas Wollenberger
Giulio Cesare: Marijana Mijanovic
Cleopatra: Veronica Cangemi
Cornelia: Kristina Hammarström
Sesto: Malena Ernman Ernman
Tolomeo: Christophe Dumaux
Achilla: Nicolas Rivenq
Nireno: David Hansen
Curio: Klemens Sander
Orchester: Freiburger Barockorchester
Synopsis
Julius Cäsar hat seinen politischen Gegner Pompejus in Griechenland geschlagen und bis nach Ägypten verfolgt. Als Zeichen seiner Freundschaft lässt der junge Herrscher Ptolemäus dem Imperator das abgeschlagene Haupt des Pompejus als Gastgeschenk überreichen, ruft damit jedoch nur dessen Zorn hervor. Kleopatra indessen will den Thron für sich alleine und muss dazu ihren Bruder und Mitregenten Ptolemäus beseitigen. Sie schließt sich den Racheplänen von Pompejus’ Gattin Cornelia und dessen Sohn Sextus an. Gleichzeitig gelingt es ihr, Cäsar auf ihre Seite zu ziehen. Nach seinem missglückten Attentat auf Cäsar lässt Ptolemäus Kleopatra gefangen nehmen. Cäsar befreit jedoch die Geliebte und krönt sie zur Königin von Ägypten. Mit Ptolemäus’ Ermordung durch Sextus wird auch der Tod des Pompejus gerächt.
Gilt das Libretto mit seinen psychologisch differenzierten Figuren schon als ein Meisterwerk der italienischen Operndichtung, so ist ihm die Musik absolut ebenbürtig: Händel fasst den emotionsgeladenen Stoff in eine musikalische Form, welche die erstarrte opera seria aufbricht. Expressive Rezitative, das ganze Spektrum barocker Arientypen und treffend eingesetzte Farben des außergewöhnlich reichen Instrumentariums stellen die menschlichen Leidenschaften wärmer und bewegender dar als zu dieser Zeit üblich und zeigen den Komponisten weit über seiner Konkurrenz stehend.