Death in Venice
17.09.2009
Oper in zwei Akten (1973)
Musik von Benjamin Britten
Muskalische Leitung: Donald Runnicles
Inszenierung: Ramin Gray
Mit Kurt Streit, Russell Braun u.a.
HANDLUNG
Venedig als Sinnbild für Sinnlichkeit und Zweideutigkeit, für Schönheit und Verfall – in seinem letzten und persönlichsten Bühnenwerk orientierte sich der britische Komponist Benjamin Britten an Thomas Manns berühmter, viel diskutierter und von Visconti verfilmter Novelle Tod in Venedig. Im Mittelpunkt steht der Schriftsteller Gustav von Aschenbach und die Geschichte seines Künstlerschicksals: Nach jahrelanger Beherrschtheit zerbricht er an der Spannung zwischen dem Streben nach formvollendeter Schönheit im Werk und einer heftigen, fieberhaften Leidenschaft.
Den in einer Schaffenskrise steckenden Schriftsteller Gustav von Aschenbach erfasst Sehnsucht nach Veränderung. Er reist nach Venedig. Bei seiner Ankunft sind Meer und Himmel trüb, die Luft stickig. Doch dann weckt Tadzio, der Sohn einer polnischen Familie, seine Aufmerksamkeit. Seine Schönheit und kindliche Anmut faszinieren den Schriftsteller, er verliebt sich in den Jungen und überschreitet damit die Grenzen seiner bisherigen Vorstellungskraft. Aschenbach glaubt, in Tadzio die vollkommene Form zu erkennen und gibt sich der Faszination und seinen Gefühlen so stark hin, dass er sich wehrlos der nahenden tödlichen Cholera aussetzt.
Benjamin Britten und seine Librettistin Myfanwy Piper haben in ihrer Oper eine Welt erschaffen, die über weite Strecken ein nach innen gerichteter Monolog Aschenbachs ist. Verstrickt in selbst auferlegte Fesseln und gesellschaftliche Ächtung erzählt Brittens alter ego von der Inspiration durch die Jugend, von apollinischer Unschuld und dionysischem Begehren und von einer Liebe, die nicht nur Zerstörung, sondern auch Befreiung bringt. Für die 17 Szenen im Spannungsverhältnis zwischen Jugend und Alter sowie Liebe und Tod komponierte Britten eine höchst suggestive Musik und verwendete ein kleines transparentes Orchester, Schlagwerk und Klavier. Uraufgeführt wurde Death in Venice 1973 im Rahmen des Aldeburgh Festivals, drei Jahre vor Brittens Tod. Peter Pears, sein langjähriger Lebensgefährte, verkörperte Gustav von Aschenbach.
BESETZUNG
Musikalische Leitung: Donald Runnicles
Inszenierung: Ramin Gray
Bühne: Jeremy Herbert
Kostüme: Kandis Cook
Choreografie: Thom Stuart
Licht: Adam Silverman
Gustav von Aschenbach: Kurt Streit
The Traveller: Russell Braun
The Voice of Apollo: Christophe Dumaux
Hotel Porter: Erik Arman
English Clerk: Klemens Sander
Tadzio: Filipe Pinheiro / Raffaele Zarrella
Lady of Pearls: Alexandra Kontrus
Hotel Waiter, Russian Mother, Strawberry Seller
Russian Nanny, Gondolier; Glass Maker, Guide in Venice,
Priest in St. Mark`s, Polish Father, Beggar Lady, Hotel Guests: Vokalensemble NOVA (Leitung: Colin Mason)
Orchester: ORF Radio-Symphonieorchester Wien